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Was wir hier geschrieben haben gibt dir einen zuverlässigen Einblick, wie wir prinzipiell denken und was uns wichtig ist — selbst, wenn wir in 12 Monaten vielleicht Dinge anders machen und Gott uns andere Wege führt.
Wenn du eine Frage hast, die wir hier ergänzen könnten, schreib uns einfach eine E-Mail.
Was meint ihr eigentlich mit evangelisch-reformiert?
Unter diesem Begriffspaar fassen wir eine ganze Reihe von Wahrheiten, Erkenntnissen und Schwerpunkten zusammen, wie sie in der evangelischen Reformation vor 500 Jahren neu entdeckt und formuliert worden sind. “Reformiert zu sein” hat Auswirkungen auf die Weise, wie wir Gemeinde verstehen, Gottesdienste feiern, wie wir unseren Beruf ausleben und sogar, wie wir das Verhältnis zwischen Staat und Kirche sehen. Vor allem aber steht evangelisch-reformiert für einige theologische Grundüberzeugungen, die wir heute so zusammenfassen können:
Das Evangelium
Das biblische Evangelium ist auch im 21. Jahrhundert Gottes Kraft, die an uns wirkt, uns Rettung schenkt und unser Leben verändert. Diese Botschaft erfüllt Christen mit einer tragfähigen Hoffnung sowie überwältigenden Freude an Gott und gehört in das Zentrum aller Gemeindearbeit.
Zur Ehre Gottes geschaffen
Die Bibel macht deutlich, dass Gott im Zentrum des Universums steht und nicht der Mensch. Gottes Ziel ist seine Herrlichkeit und Ehre. Alles, was er tut, geschieht letzten Endes zum Lob seines Namens. Deshalb ist es für uns Menschen das oberste Ziel, Gott mit unserem ganzen Sein und Leben zu verherrlichen und ihm die Ehre zu geben, die ihm gebührt.
“Das Hauptziel des Menschen ist es, Gott zu verherrlichen und sich für immer an ihm zu erfreuen!” (Kleiner Westminster Katechismus, Antwort 1)
Steht diese “Gott-zentriertheit” Gottes im Widerspruch zu Gottes Liebe für uns? Nein, ganz im Gegenteil. Denn Gott hat den Menschen so geschaffen, dass unsere Freude an ihm und seiner Herrlichkeit die Erfüllung all unserer Sehnsucht bedeutet.
Doch dem steht etwas im Wege:
Der Zustand des Menschen
Der Mensch ist im Ebenbild Gottes geschaffen, einzigartig und wunderbar. Doch die ersten Menschen (Adam und Eva) lehnten sich gegen Gott und sein Gebot auf. Sie suchten ihre eigenen Wege und gehorchten Gottes gutem Wort nicht, das ihnen Erfüllung geschenkt hätte. Seitdem steht die ganze Menschheit unter dem Sündenfall und ist damit von Gott getrennt. Wir ehren Gott nicht so, wie es ihm zusteht. Wir können es nicht! Und deshalb sind wir immer auf der Suche nach etwas, was diese Sehnsucht ausfüllt und uns als “Gott-Ersatz” dienen kann. In diesem Zustand ist der Mensch von sich aus nicht in der Lage, irgendetwas zu seiner Rettung beizutragen.
Wie kommen wir aus dieser Lage heraus?
Erwählt - allein aus Gnade
In unserem Zustand der Trennung von Gott sind wir auf Gottes souveränes und gnädiges Handeln angewiesen. Die Bibel bezeugt, dass Gott in seiner freien Gnade Menschen bedingungslos erwählt, rettet und sie zu seinem Volk (zu seiner Gemeinde) macht. Jeden, den Gott erwählt, zieht er durch das unwiderstehliche Wirken seines Heiligen Geistes zu sich selbst und macht ihn zu seinem Kind. Gott ist dabei nicht nur der Urheber unserer Rettung, sondern er erhält uns und trägt uns durch Schwierigkeiten, Versuchungen und Herausforderungen hindurch in alle Ewigkeit.
Gerettet - allein durch Christus
Gottes Rettungshandeln gipfelt in der Menschwerdung, dem Leben, Sterben und der Auferstehung Jesu Christi vor 2000 Jahren. Die zentrale Botschaft der Heiligen Schrift ist das Evangelium vom Retter und Herrn Jesus Christus, der am Kreuz stellvertretend für unsere Sünde starb und auferstand, um uns ein neues Leben zu schenken. Dieses Rettungshandeln Gottes ist wirksam – es ermöglicht nicht nur die Errettung, sondern es ist die Errettung.
Gerettet - allein durch Glauben
Wer seine eigene Sünde bekennt, davon umkehrt und sein Vertrauen voll und ganz auf Jesus Christus und sein Evangelium setzt, dem verheißt Gott ein neues Leben. Die Bibel nennt diesen Vorgang “Wiedergeburt” - es ist eine neue Geburt, die Gott durch das Wirken seines Heiligen Geistes schenkt — ohne irgendeinen Verdienst durch uns.
Irrtumslos - allein die Schrift
Wir vertrauen darauf, dass die Bibel entsprechend ihrem Selbstzeugnis das völlig vertrauenswürdige und in allen ihren Aussagen zuverlässige und autoritative Wort Gottes ist.
Die Bibel ist in ihren ursprünglichen Handschriften irrtumslos. Sie behauptet nichts, was irgendwelchen Tatsachen widersprechen würde.
Die Bibel ist in einer solchen Weise geschrieben, dass ihre Lehren von allen verstanden werden kann, die sie lesen wollen, indem sie Gottes Hilfe suchen und bereit sind, dem Wort Gottes Folge zu leisten.
Die Bibel ist notwendig, um das Evangelium zu kennen, um geistliches Leben aufrechtzuerhalten und Gottes Willen zu erkennen.
Die Bibel enthält alles, was wir zum Heil und ewigen Leben benötigen. Darüber hinaus ist nichts weiteres notwendig.
Ist das alles, was wir mit “evangelisch-reformiert” meinen? Nein. Aber ein wesentlicher Anfang.
Was sind für euch wesentliche Merkmale des Gemeindelebens?
Die wöchentlichen Gottesdienste gehören in das Zentrum unseres Gemeindelebens. Dabei ist es uns wichtig, dass wesentliche Teile des Gottesdienstes mit der ganzen Familie erlebt werden können. Während der Predigt wollen wir im parallel stattfindenden Kindergottesdienst den Kindern altersgemäß durch biblische Geschichten, Lieder und Spiel und Spaß das Evangelium von Jesus Christus nahebringen.
Neben den Gottesdiensten spielt für uns die Gemeinschaft in der Gemeinde eine zentrale Rolle. Wir wollen in Zweierschaften gemeinsam Bibel lesen, Leben teilen und füreinander beten. Wir ermutigen jedes Gemeindemitglied, ein oder mehrere solcher Zweierschaften zu leben.
Darüber hinaus treffen wir uns regelmäßig zu einem induktivem Bibelstudium. Induktives Bibelstudium geht anhand der Prinzipien von Beobachtung, Auslegung und Anwendung durch den entsprechenden Bibeltext. Im gemeinsamen Austausch lernen wir für unser persönliches Bibelstudium sowie für unser Leben als Christ.
Dies bedeutet nicht, dass das Gemeindeleben nur aus diesen drei Punkten besteht. Hauskreise, spezielle Programme für bestimmte Interessengruppen und anderes können je nach Gemeindesituation hilfreiche Ergänzungen sein, aber die drei genannten sind in unseren Augen in jeder Gemeindesituation wesentlich, um eine Gemeinde für nachfolgende Generationen zu sein.
Der Fokus auf das Wesentliche und die Möglichkeit, weiteres zu tun, geben uns als Gemeinde Raum, persönlich Verantwortung für gelebte Gemeinschaft zu übernehmen und nicht an Programmen festzuhalten, die nicht mehr zeitgemäß oder zur aktuellen Gemeindesituation passen.
Wie sehen eure Gottesdienste aus?
Unsere Gottesdienste sind modern, lebendig und besitzen eine durchdachte Liturgie. Die Struktur der Gottesdienste sowie der Inhalt der einzelnen Elemente ist geprägt vom Evangelium. Deshalb sollen u.a. auch ein Gebet mit Schuldbekenntnis und ein biblischer Zuspruch der Vergebung ihren Platz im Gottesdienstablauf haben.
In den Gottesdiensten steht das gelesene, gesungene, gebetete, gepredigte und empfangene Wort Gottes im Zentrum. Wir feiern jede Woche am Ende des Gottesdienstes das Abendmahl, um uns einander daran zu erinnern und zu erfahren, welch große Rettung Gott uns durch Jesus Christus geschenkt hat.
Wesentliche Elemente des Gottesdienstes sind Schriftlesung, Schuldbekenntnis, Vergebungszuspruch, Gebete (Anbetung, Fürbitte, Dank), Lobpreis, Predigt, Abendmahl, Segen und Sendung.
In den Predigten wird in der Regel fortlaufend durch ein biblisches Buch textauslegend und evangeliumszentriert gepredigt.
Welche Bedingungen gibt es für eine Mitgliedschaft?
Für die Mitgliedschaft ist ein persönliches Bekenntnis zu Jesus Christus als Herrn und Retter notwendig. Dieses Bekenntnis findet seinen öffentlichen Ausdruck in der Taufe. Aus diesem Grund ist die Glaubenstaufe auch Voraussetzung für die Mitgliedschaft.
Wer Mitglied in unserer Gemeinde werden will, muss den Mitgliedskurs besucht haben, und akzeptieren (nicht nur tolerieren), dass das Glaubensbekenntnis der Gemeinde verbindliche Grundlage für Lehre und Leitung in der Gemeinde ist. Er muss den Wunsch haben, mit den anderen Gemeindemitgliedern in einer Gemeinschaft zu leben, wie es sich in dem Mitgliederversprechen ausdrückt
Wieso „Freikirche für nachfolgende Generationen“?
Wir wollen eine Gemeinde nicht nur für uns selbst gründen, sondern mit einem Blick für nachfolgende Generationen. Das bedeutet, dass wir eine Gemeinde sein wollen, in der auch unsere Kinder und Enkel des Evangelium hören und erleben können. Man könnte sagen: nachhaltig.
Außerdem wollen wir Gemeinde für Menschen sein, die Jesus konsequent nachfolgen, für die ihr Christsein nicht etwas zusätzlich ist, dass sie eben auch noch sind, sondern die mit Leib und Seele Jesus nachfolgen wollen. Nachfolge heißt dabei nicht, dass die Gemeinde immer mehr Raum im Leben einnehmen soll, sondern dass die Gemeinde ermutigt, prägt und hilft, in allen Bereichen unseres Lebens als Nachfolger Jesu zu leben und Licht zu sein.
Darüber hinaus wollen wir eine Gemeinde sein, die wiederum weitere Gemeinden gründet. Unser Auftrag ist es, das Evangelium von Jesus Christus in die weitere Umgebung hineinzubringen durch weitere Ortsgemeinden. Deshalb beten wir von Anfang an darum, dass Gott es uns in seiner Gnade schenken möge, in der Zukunft Gemeinden zu gründen.
Gibt es hier nicht schon genügend Freikirchen? Warum eine neue Gemeindegründung?
Im Neuen Testament sehen wir, dass Gottes primäre Methode, um seinem Namen Ehre und Herrlichkeit zu geben, die Gründung gesunder und lebendiger Ortsgemeinden ist (vgl. Mt 16,18; 28,18-20; Apg 13-26; Eph 3,8-11). Deshalb möchten wir eine neue Gemeinde gründen und dadurch erleben, wie Gott seinem Namen mehr Ehre macht, indem Menschen aus Sankt Augustin und Umgebung Jesus Christus über alles wertschätzen und sich an ihm erfreuen.
In der näheren Region um Sankt Augustin leben ca. 250.000 Menschen, von denen nur ein kleiner Prozentsatz überhaupt in eine Kirche/Gemeinde geht. Deshalb braucht die Region weitere Ortsgemeinden, die auf der Grundlage des Evangeliums Gottes Wort treu verkündigen und Menschen zurüsten, Jesus nachzufolgen. Wir wollen Menschen mit dem Evangelium erreichen, die momentan nicht oder nur sehr wenig erreicht werden: Menschen aus unterschiedlichen Hintergründen, Kulturen und Sprachen, die alle gemeinsam Gott in einem Gottesdienst anbeten.
Unsere theologische Ausrichtung würden wir als evangelisch-reformiert bezeichnen (siehe Was meint ihr eigentlich mit evangelisch-reformiert?). Unserer Einschätzung nach braucht es auch in dieser Region Gemeinden mit dieser Ausrichtung. Das ist ein weiterer Grund für eine Gemeindegründung.
Wer sind eure primären Zielgruppen?
Wir verstehen Gemeinde als generations- und kulturübergreifend – Gemeinde aus unterschiedlichen Hintergründen, unterschiedlichen Alters und aus unterschiedlichen Kulturen. Wir hoffen, dass Gott Menschen mit den unterschiedlichsten Hintergründen und Lebenssituationen zur Gemeinde hinzutut und dadurch offensichtlich wird, dass unsere Gemeinschaft durch seinen Geist und nicht durch soziale Phänomene besteht.
Das bedeutet, dass wir keine bestimmte Zielgruppe haben, die wir “erreichen” wollen. Dies unterscheidet uns von Gemeindegründungen, die ihre Methode auf eine soziale Gruppe hin optimieren.
Natürlich stehen wir selber in einer bestimmten Lebenssituation: Wir haben selbst Kinder und uns ist es wichtig, dass das Evangelium auch in die nächsten Generationen getragen wird. Wir haben bewusst einen Ort nahe der Hochschule gewählt, weil wir ein Anliegen für die Studenten dort haben. Und wir haben eine Vision, die die Bedeutung von Nachfolge und Gemeinschaft betont. Das wird - menschlich gesprochen - die Gemeinde für bestimmte Menschen attraktiver machen als für andere. Aber wir wollen aktiv daran arbeiten, hier als Gemeinde bewusst jeden in die Gemeinschaft einzubeziehen, den Gott in sie beruft.
Gehört ihr zu irgendwelchen Gemeindebünden oder Organisationen?
Wir freuen uns mit der evangelisch-reformierten Arche-Gemeinde in Hamburg assoziiert zu sein. Sie bietet uns einen organisatorischen und geistlichen Hafen und wir sind immer wieder dankbar für die vielfälltige Hilfe, die wir durch sie erleben.
Darüberhinaus sind wir für die großzügige Unterstützung der Hoffnungskirche Kaiserlautern und der FeG München-Mitte sehr dankbar.
Weitere Werke, mit denen wir uns verbunden fühlen, sind: Evangelium21, 9marks sowie ACTS29.
Wie steht ihr zur evangelischen Allianz?
Wir fühlen uns mit den Glaubensgrundlagen der evangelischen Allianz Deutschland verbunden und streben in diesem Rahmen eine Zusammenarbeit und Vernetzung innerhalb der evangelischen Allianz vor Ort an.
Wie finanziert ihr euch?
Hauptsächlich finanzieren wir unsere gesamte Arbeit durch Spenden der Mitglieder und Freunde der Gemeinde.
Bankverbindung für Spenden:
Arche Gemeinde Hamburg
IBAN: DE98 5206 0410 0007 0707 05
BIC: GENODEF1EK1 (bei Evangelische Bank eG)
Überweisungszweck: “GEM Rhein-Sieg”
Wie kann ich euch unterstützen?
Wir freuen uns über jede Unterstützung in unserer Gemeindegründung. Du kannst uns durch dein Gebet, deine Finanzen, durch das Abonnieren unseres Newsletters oder auch durch deinen persönlichen Einsatz bei der Gründung unterstützen.